Bollenhut
Gutach / Baden-Württemberg / Deutschland
vor 1910
Weissgekalktes Strohgeflecht, Wolle

Die auffällige Kopfbedeckung der Gutachtaler Kirchgängerinnen ist in den letzten Jahrzehnten zum allgegenwärtigen Emblem für den Schwarzwald geworden. Traditionell wird er nur in den drei benachbarten Schwarzwalddörfern Gutach, Reichenbach und Kirnbach getragen. Die heutige Ausformung mit etwa 2 kg Wolle entstand erst in den 1950er Jahren, doch reichen die Anfänge dieses festtäglichen Frauenhutes in die Mitte des 18. Jahrhunderts. Hüte mit roten Kugeln tragen nur die ledigen Frauen; bei den Verheirateten sind die Kugeln schwarz. Nach einer von zahlreichen Deutungen der Bollen sollen die Wollkugeln an die Legende erinnern, wonach das Blut des gekreuzigten Jesus sich auf dem Boden in rote Rosen verwandelte und die Tränen der Maria am Grabe Jesu zu schwarzen Rosen wurden.
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