Memory

Moments du souvenir et de l’oubli

Jusqu’au 7 juillet 2024

Comment les êtres humains se souviennent-ils de moments, de personnes et de lieux mémorables? Souvent par le biais d’objets. Quatre cents objets de la collection du musée montrent les multiples formes et pratiques culturelles du souvenir, mais aussi de l’oubli.

Tout au long de leurs vies, les hommes gardent en mémoire les événements et les personnes qui sont importants pour eux. L’exposition commence par des souvenirs très personnels – conservés dans des albums de poésie, des albums photos ou des lettres de baptême. En même temps, un mur entièrement recouvert de casiers remplis des souvenirs montre clairement que la mémoire est souvent liée à des objets. Plus de 400 pièces de la collection du musée en témoignent. Elles recèlent des informations personnelles, comme des naissances, mariages ou décès. Mais elles nous rappellent aussi des événements sociaux, des guerres, des catastrophes, l’ouverture de frontières ou des jours d’indépendance.

Aide-mémoires
L’exposition montre comment ces moments sont commémorés – ou comment ils sont dissimulés ou oubliés. Les pratiques et les formes les plus diverses existent à cet effet. Les points communs sont eux aussi révélés. Par exemple, des aide-mémoires contre l’oubli sont répandus dans le monde entier. Les Incas du Pérou faisaient des nœuds aux cordes pour retenir des dates et des histoires. Et en Suisse, on se servait de bâtons de comptage pour noter qui était autorisé à utiliser l’eau et quand.

Percutant
Grandes épopées et Écritures saintes empêchent depuis des millénaires les expériences et l’Histoire d’être oubliées. La Bible, la Torah, le Coran, les rouleaux de guérison d’Éthiopie et les livres de guérison des Batak d’Indonésie en sont autant de témoignages saisissants, rédigés par des érudits. Dans les années 1980, des organisations sociales, des artistes et des personnalités politiques ont retenu des événements sur des étoffes, tableaux et affiches : la décolonisation, la fin de l’apartheid en Afrique du Sud ou les dysfonctionnements, la violence et l’oppression dans les dictatures d’Amérique latine.

In memoriam
L’exposition s’achève par la commémoration des morts. En Europe, les tableaux de cheveux, les monuments en pierre et les croix funéraires nous rappellent les défunts. Au Mexique, les morts sont joyeusement célébrés lors du « Día de los Muertos ». Formant un drôle de spectacle, des ensembles de squelettes dansent alors sur une plateforme d’exposition. Au Pérou, en revanche, l’ethnie des Matsiguenga sculpte des gardiens en bois pour protéger les vivants des morts.

Videotranskription

Text zum Video «Memory – Momente des Erinnerns und Vergessens»

Der Titel «Memory – Momente des Erinnerns und Vergessens» wird eingeblendet. Nahaufnahme einer Schachtel mit unterschiedlich grossen Steinen. Es handelt sich um Bruchstücke der Berliner Mauer. Einige der Steine enthalten Farbreste oder von Hand geschriebene Inventarnummern.

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Blick auf eine beleuchtete Wand der Dauerausstellung «Memory – Momente des Erinnerns und Vergessens». Ein wandfüllender Setzkasten zeigt unzählige kleine Objekte und Souvenirs.

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Nahaufnahme einer kleinen venezianischen Gondel aus Silber mit blauem Bootsrumpf. Der Gondoliere ist eine kleine weiss-blaue Plastikfigur, zusätzlich sitzt eine kleine Plastikfigur in der Gestalt einer Frau in der Gondel.

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Ansicht verschiedener weisser Schachteln, die aufwendig ausgearbeitet sind; die Schrift auf den Schachteln ist goldig, die Inhalte – zum Beispiel Steine – sind sorgfältig angeordnet.

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Blick in die Ausstellung. Einzelne kleine Objekte werden im wandfüllenden Setzkasten präsentiert. Eine Nahaufnahme zeigt eine bronzefarbene Figur von Wilhelm Tell, gefolgt von einem kleinen farbigen Reisebus, ein Reisesouvenir aus Haiti.

Kurator Alexander Brust spricht aus dem Off. Während er spricht, erscheinen weitere Objekte. Zuerst eine Figur aus Ton, es ist ein Mann mit Kind. Ein weisser Stoffbeutel mit der Aufschrift «Holy Land Earth Israel» wird gezeigt. Es folgen antike Fotoalben, Poesiealben mit Nachrichten in alter Handschrift und dem Porträt einer Frau sowie dem Bild eines Engels. Ansicht auf drei Taufbriefe, die illustriert und gerahmt sind.

Kurator Alexander Brust:

«Erinnerungen gehören zum Leben. Von Reisen etwa bringen wir Souvenirs mit. In Fotoalben halten wir bedeutende Momente fest, in Poesiealben verewigen sich für uns wichtige Menschen. Wir schaffen Dinge gegen das Vergessen.»

Klaviermusik ertönt.

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Blick in die Ausstellung. Während der Kurator Alexander Brust aus dem Off spricht, sind verschiedene Skulpturen aus Holz in einem grossen Ausstellungsraum zu sehen.

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Eine Wand mit 20 Zeichnungen, die Szenen aus dem grossen indischen Ramayana-Epos zeigen. Die Bilder sind neben- und untereinander zu einem grossen Rechteck angeordnet.

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Blick in einen weiteren Raum der Ausstellung: Zahlreiche Bilder, Tücher und Plakate zeigen Ereignisse wie die Dekolonisierung, das Ende der Apartheid in Südafrika oder Missstände, Gewalt und Unterdrückung in lateinamerikanischen Diktaturen.

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Ein mexikanisches Mariachi-Ensemble aus Skeletten, mit Flöte, zwei Geigen, Klarinette und Sänger, das auf einem Ausstellungspodest tanzt. Die Figuren sind aus Papier-Maché. In Mexiko wird am Día de Muertos fröhlich gefeiert und der Toten gedacht.

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Eine Sammlung von schmiedeeisernen Grabkreuzen aus dem Alpenraum.

Kurator Alexander Brust steht in der Ausstellung:

«Die Ausstellung «Memory» gibt Einblicke in die vielfältigen Formen und Praktiken des Erinnerns und Vergessens. Anhand von 400 Objekten, ausschliesslich aus der Sammlung des Museums der Kulturen, zeigen wir, wie Gruppen, also Familien oder Gesellschaften wichtige Ereignisse wahrnehmen, im kollektiven Gedächtnis bewahren, weitergeben oder verschweigen.»

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Blick auf die 20 Zeichnungen, die die Szenen aus Indien zeigen. Die Bilder sind neben- und untereinander zu einem grossen Rechteck angeordnet.

Kurator Alexander Brust spricht aus dem Off. Gleichzeitig werden unterschiedliche Objekte gezeigt: Ein Bambusrohr, auf dem Szenen aus der Geschichte der Kanak, einem Volk aus Neukaledonien, eingraviert sind. Ein Kerbholz mit Zahlen sowie Dutzende nebeneinanderliegende Schnüre, die mit Knoten versehen sind, sogenannte khipu. Im Inka-Reich wurden buchhalterische, statistische und strategische Angaben sowie Erinnerungen an historische Ereignisse in Knotenschnüren übermittelt. Es folgen auf einer Schnur aufgereihte Holzstücke mit Kerben sowie eine Steintafel mit dem eingeritzten Abbild eines Nashorns.

Kurator Alexander Brust aus dem Off:

«Vergessen ist etwas sehr Menschliches. Dagegen schaffen wir Gedächtnisstützen, die uns beim Erinnern helfen. Mit Eselsbrücken, Knoten, Kerben oder Bildern werden Daten und Ereignisse aufgezeichnet.»

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Blick auf ein grosses Stoffbild an der Wand. Das Bild stellt ein grosses indisches Epos dar.

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Vitrinen mit heiligen Schriften wie Bibel, Thora, Koran, Heilungsrollen aus Äthiopien sowie Heilungsbücher der Batak aus Indonesien.

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Eine Wand mit Masken und Skulpturen aus Holz sowie ein Gedenk-Kopf aus Benin-City, ein mobiler und farbenfroher Erzählaltar aus Indien, eine lederne Landkarte aus Tecamachalco, Mexiko, Tikal-Tafeln der Maya sowie weitere Figuren aus Metall.

Kurator Alexander Brust spricht im Off:

«Grosse Epen und heilige Schriften werden über lange Zeiträume schriftlich oder mündlich weitergegeben. Ob auf Papier oder Stoff aufgedruckt, in Stein gemeisselt, in Holz gekerbt oder in Metall gegossen – Erinnern wäre ohne Dinge nicht denkbar.»

Klavier ertönt. Kurator Alexander Brust spricht im Off:

«Die Ausstellung lädt zur Reflexion über die Bedeutung von Vergangenem für die Gegenwart und die Zukunft ein. Sie regt an, über eigene Erfahrungen und Erinnerungen nachzudenken.»

ENDE