Serien sind allgegenwärtig: Die Kunst verwendet serielle Verfahren unterschiedlichster Art; Philosophen analysieren den seriellen Charakter unseres Alltags; serielle Produktion bringt Massenware hervor; in der Krimiserie werden Serienmörder verfolgt und «Serienjunkies» erklären die TV-Serie zum Roman unserer Zeit. Und in der Ethnologie? In der Ausstellung «In der Reihe tanzen» gehen wir dem Prinzip «Serie» nach und zeigen, warum es sich lohnt, Einzelstücke in Serie zu betrachten.
Seien es Götterfiguren der Azteken, die Inkarnationen der Gottheit Vishnu oder Masken aus Papua-Neuguinea – unsere Sammlungen enthalten zahlreiche Exemplare von scheinbar Gleichem. Stehen die Objekte aber nebeneinander, werden Unterschiede deutlich. Der Variantenreichtum beinhaltet Informationen über Stilentwicklungen; er kann Aufschluss über Konventionen und rituelle Vorschriften geben – manchmal entspringt er aber auch der schieren Freude an ästhetischen Nuancen oder dem Bedürfnis nach Einzigartigkeit. Das kreative Handwerk bringt die Unterschiede im Detail hervor. Schlussendlich gleicht kein Stück dem anderen.