Provenienzforschung
Jedes Objekt hat eine eigene Geschichte, von der Herstellung bis ins Museum und in manchen Fällen auch darüber hinaus – bis zu einer eventuellen Rückführung zum Beispiel. Von den über 340'000 Gegenständen des MKB sind einige erst wenige Jahre alt, bei anderen reicht die Produktion mehrere tausend Jahre zurück.
Die ersten ethnografischen Objekte kamen im 19. Jahrhundert nach Basel. Bis heute wird die Sammlung erweitert.
Tausende Personen und Institutionen betätigten sich als Sammler*innen und Einlieferer*innen und trugen durch Schenkungen, Verkäufe oder Nachlässe zum Wachstum der Sammlung bei. Bei den Objekten aus aller Welt variieren die Erwerbsumstände, von Ausgrabung, Geschenk, Tausch oder Kauf bis hin zu Hehlerei, Plünderung und Raub.
In der ethnologischen Provenienzforschung wird untersucht, wie die Objekte ins Museum kamen. Berücksichtig werden dabei Ansprüche von verschiedenen Seiten an die Gegenstände, unterschiedliche Vorstellungen von den Dingen sowie Wertzuschreibungen.
In den politischen Fokus gerückt
Die Auseinandersetzung mit der Geschichte eines Objekts war schon immer Teil der ethnologisch-musealen Arbeit. Aufgrund jüngster Debatten ist die Provenienzforschung nun auch in den politischen Fokus gerückt.
Durch Archivrecherchen, Untersuchungen am Objekt und in Zusammenarbeit mit Kooperationspartner*innen sollen Besitzverhältnisse und Sammlungskontexte geklärt werden. Im Vordergrund stehen dabei ethisch sensible Objekte wie menschliche Überreste sowie solche, die in Unrechtskontexten erworben wurden, beispielsweise während der europäischen Kolonialherrschaft.
Durch den «Georges und Mirjam Kinzel-Fonds» ist es dem MKB im Rahmen des «Fellowship MKB» möglich, unter anderem Provenienzforschung zu finanzieren. Aber diese bedarf darüber hinaus finanzieller Unterstützung – wie durch das Bundesamt für Kultur (BAK) schon einmal bewilligt.
Die Ergebnisse werden auf dieser Website veröffentlicht.
Aktuelle Projekte, weitere werden folgen:
Provenance Research and Beyond – Dealing with a Collection from Hiva Oa from the 1930s