Übersicht

Frühlingsputz

Schweizweit werden dieser Tage die Besen geschwungen, der Frühlingsputz steht an. Das Museum ist da natürlich nicht ausgenommen. Besonders in den Ausstellungen und im Depot gilt es, ein besonderes Augenmerk auf eine saubere Umgebung zu haben. Wir haben Anne-Rose Bringel und Stephanie Wümmers  von der Konservierung & Restaurierung bei ihrem eigenen Frühlingsputz begleitet.

Das Gefährt zur Schädlingskontrolle ist beladen

Im Museum und in den reich bestückten Depots gäbe es für  Schädlinge aller Art ein reiches Nahrungs- und Platzangebot. Gäbe es, wenn man sie denn walten liesse. Mit der richtigen Prävention begegnet man dem Problem auf Augenhöhe. So erzählt Stephanie Wümmers als Beispiel, dass jedes gefährdete Objekt, also alles Pflanzliche und Tierische, vor dem Verlassen oder Betreten des Depots mehrere Wochen in die sogenannte Stickstoffkammer kommt. Diese Massnahme ist Teil des IPM (Integrated Pest Management) und bei über 320‘000 Objekten nicht nur logistisch eine Herausforderung.

Wer hätte gedacht, dass dieses Taufkleid für einige aussieht wie ein leckerer Snack?

Im ganzen Museum finden sich unterschiedliche Fallen. Manche locken mit UV-Licht, andere mit Pheromonen, wieder andere mit Leuchtflächen. Sie alle haben den Zweck, einer Schädlingsplage vorzubeugen. Die Fallen verstecken sich zudem an  Orten, wo man sie vielleicht nicht auf den ersten Blick vermuten würde. Oder hätten Sie gedacht, dass in diesem Nachthemd eine Mottenfalle hängt? Anne-Rose Bringel tauscht sie flink aus. Gibt man den Motten nämlich die Chance, ist das Taufkleid in Kürze um ein ganzes Stück freizügiger.

Motten scheinen das Licht wirklich zu mögen. Hier eine der UV-Fallen.

Draussen scheint die Sonne, drinnen das UV-Licht

Zu diesem speziellen Frühlingsputz gehört auch, dass die UV-Röhren in den Lichtfallen ausgetauscht werden. Menschen sehen zwar keine grossen Unterschiede, die Insekten merken aber sehr wohl, wenn die Röhre am Ende ihres Lebenszyklus angekommen ist. Sie fliegen dann nämlich kurzerhand nicht mehr rein.

Draussen scheint die Sonne, drinnen das UV-Licht

Kenne den Feind. Das Zuordnen der in die Falle gegangenen Insekten gehört dazu.

Für einen aktuell so modernen Insektenburger würde die durchschnittliche Insektenausbeute aber bei weitem nicht reichen. Zum Glück, denn nur durch höchste Sorgfalt aller Beteiligten können die vielen, wertvollen Objekte vor Schädlingsbefall geschützt werden. Und diese Sorgfalt macht einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleich noch zu Insektenkennern.