«Das Museum ist mein Lernort»
MKB: Frau Künti, warum sind Sie heute hier?
Monika Künti: 1997 hielt ich mich sehr viel in der Ausstellung «Vanuatu» auf. Ich sass stundenlang vor den Vitrinen und studierte die Geflechte. Die eine Technik fand ich genial. Sie liess mich bis heute nicht los. In dieser Technik habe ich zum Beispiel die Matte geflochten, mit der ich 2015 Gast in der Dauerausstellung «StrohGold» war.
Nun arbeite ich an einem Buch mit dem Titel «Aus Streifen geflochten». Darin erzähle ich von meinen Lernabenteuern. Dazu gehören die Museumsbesuche. In Erinnerung an «Vanuatu» ist mir auch ein Foto geblieben: Ein paar Frauen sitzen nebeneinander und flechten gleichzeitig an einer langen Matte. Gerne hätte ich das Foto für mein Buch. Oder ein Foto des Fotos. Nun suche ich mit Hilfe von Doris Kähli im Fotoarchiv in den Ausstellungsbildern nach diesem Foto. Mit der Lupe. Ich hoffe, es zu finden. Es wäre toll, es in mein Buch aufnehmen zu können, da es damals in mir doch sehr viel auslöste und die Ausstellung ausschlaggebend für mich war.
Sie kamen über die letzten 20 Jahre viel ins Museum, gaben hier auch Workshops. Was bedeutet Ihnen das MKB?
Es ist mein Lernort. Kein anderes Museum ermöglicht mir dies. Früher gab es die Textilsystematik, die mir viel brachte. Aber auch nach dem Umbau und der Neukonzeption ist es mein Lieblingsmuseum geblieben. Für mich ist es eben nicht nur ein Museum, in dem man Ausstellungen anschauen kommt und nur von aussen kennt. Ich habe viele Kontakte hier und kann hinter die Kulissen blicken.