Eine Hommage ans Geheimnis
In der Ausstellung «Das Geheimnis» können auch Besucherinnen und Besucher des Museums ihre Geheimnisse beisteuern, die dann von Till Lauer illustriert werden. Vor wenigen Tagen ist das erste Basler Geheimnis im Museum eingetroffen.
Wie viele Geheimnisse haben Sie mit 26 Jahren gehört? Wie viele gelesen? Der in Luzern wohnhafte Illustrator Till Lauer ist Ihnen wohl eine Nasenlänge voraus. Mit seinem Projekt «Stille Post» gastiert er momentan in der Ausstellung im vierten Stock des Museums, lässt Besucherinnen und Besucher Geheimnisse in seinen Briefkasten einwerfen und illustriert davon eine Auswahl.
Geheimnisse sind wertvoll und schützenswert.
Die Themen der Illustrationen sind so vielfältig wie das Leben selbst, sind ehrlich, direkt und sehr berührend. «Geheimnisse sind wertvoll und schützenswert», so Till Lauer, «zumindest für die Personen, zu denen sie gehören.» Bei seiner Stillen Post bleiben die Geheimnisse durch die anonyme Veröffentlichung geschützt, erhalten aber gleichzeitig eine Bühne und werden mit anderen Menschen geteilt.
Till Lauer versucht bei jedem Geheimnis, den Kern der Aussage zu erkennen. Dies sei aber auch immer mit einer persönlichen Interpretation verbunden, sagt er. Unter anderem deshalb trägt sein Projekt den Namen «Stille Post», der in Deutschland das Telefonspiel bezeichnet. Nach diesem Prozess wird skizziert, verworfen, gezeichnet. Vieles kann passieren zwischen der Bildidee und der Reinzeichnung.
Ich bin sehr gespannt auf die Geheimnisse der Basler Bevölkerung.
Der in Basel aufgewachsene Till Lauer verbindet viele Kindheitserinnerungen mit dem Museum der Kulturen und denkt gerne daran zurück. «Vor allem an das grosse Tipi und die Einstämmer-Kanus», sagt er. Vielleicht freut es ihn auch deshalb umso mehr, dass seine Geheimnisse nun erstmals in Basel zu sehen sind. «Ich bin sehr gespannt auf die Geheimnisse der Basler Bevölkerung», gibt er zu.
Wollen Sie ein Geheimnis loswerden? Dann besuchen Sie «Das Geheimnis». Vielleicht finden Sie es bald in der Ausstellung selbst wieder.