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Was ist eine Schlichtmaschine?

Das Foto zeigt ein kleines Gefäss aus dunklem Holz in der Grösse und Form eines Mobiltelefons, mit ausgefahrener Antenne.

Dieses Holzgefäss aus Marokko gibt Rätsel auf

Ist das ein urtümliches Handy oder ein Spielzeug-Walkie-Talkie? Das hölzerne Gefäss ähnelt tatsächlich den ersten Mobilfunktelefonen. Urs Baur entschied sich für dieses Objekt aus Marokko, weil darin Vergangenheit und Zukunft verschmelzen, weil es für ihn das Aufeinanderprallen von Kulturen symbolisiert. Kuratorin Karin Kaufmann fand heraus, dass es sich höchstwahrscheinlich um ein Parfümflacon handelt.

Online-Voting

Die Depotbesuche, an denen eingeladene Gruppen und Einzelpersonen aus allen Bevölkerungsschichten und allen Alters eine Vorauswahl an Objekten treffen konnten, sind abgeschlossen. 274 Wunschobjekte gehen am Freitag, 13. April online.

Das Voting steht der gesamten Bevölkerung offen. Jene 125 Objekte mit den meisten Stimmen werden ab dem 14. September in der Jubiläumsausstellung «Wünsch dir was» zu sehen sein.

Auf dem Foto ist eine einfache Figur zu sehen, die einen Arm ausgestreckt hält. Durch sie hindurch führt eine Art Stab mit einem aufgestellten Büschel, der angezündet werden kann.

Harzlampe aus Indonesien, die das Haus bewacht

Die Palette an möglichen Exponaten ist gross: Sie reicht vom Amulett aus Knochen und der Badewanne für Puppen bis zu Spielwürfel und Zinnfiguren in der Sommerfrische. In die Vorauswahl haben es alltägliche Gebrauchsgegenstände geschafft wie ein Gemüsemesser, ein Wasserkrug oder ein Sonnenhut. Wobei selbst solche Dinge überraschen können: Dass das trichterförmige Gerät aus Indonesien für das Schöpfen von Palolowürmern bestimmt ist, erstaunte auch die Kuratorin.

Nicht überraschend wurden viele Masken ausgesucht. Hier schlugen die Fasnachtsherzen höher. Emotionen und der persönliche Bezug spielten bei der Wahl eine grosse Rolle. Die Begründungen lesen sich deshalb spannend. Warum wurden Testikel eines Krokodils gewählt oder das farbige Kaleidoskop?

Das Bild zeigt eine Charlie-Chaplin-Maske aus Plastik mit ausgschnittenen Augen.

Eine unerwartete Maske

Oft assoziierten die Personen die Objekte mit Erinnerungen, Erlebnissen oder Ferien. Manchmal faszinierten jedoch einfach Formen und Farben. Zur Wahl stehen die unterschiedlichsten Figuren, neben Kleidungsstücken, Kunstgegenständen und Instrumenten. Schmuckstücke und Spielzeug bezaubern – und auch der Liebesbrief aus Sumatra, eingeritzt auf einem Bambusstock.

300 vor Christus

Gewählt wurden Objekte aus allen fünf Kontinenten. Das Älteste, die Figur einer Fruchtbarkeitsgöttin aus Mexiko, ist womöglich bereits 300 vor Christus entstanden. Das jüngste Stück, eine Vuvuzela der Fussball-WM in Südafrika, stammt aus dem Jahr 2010.

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Auf dem Bild ist ein Anhängtäschchen zu sehen aus hellbraunem Leder mit roten und blauen Glasperlen verziert.

Wurde darin die Nabelschnur aufbewahrt?

Nicht alle lassen sich genau datieren. Und einige der Objekte geben uns nach wie vor Rätsel auf: Der hölzerne Hahn aus Bali gehört zu einem grösseren, aber unbekannten Objekt. War das Behältnis der Sioux wirklich für das Aufbewahren der Nabelschnur gedacht? Und wofür wird eine Schlichtmaschine gebraucht? Das Publikum hat auf jeden Fall eine frische, anregende Brise in die Depots gebracht und wir sind gespannt, für was sich die Bevölkerung entscheidet.