«Es war eine spannende Zeit»
MKB: Herr Schefold, warum sind Sie heute hier?
Reimar Schefold: Hier, also in Basel, bin ich aus historischen und biografischen Hintergründen, ich habe an der Universität Basel Zoologie und im Nebenfach Ethnologie studiert. Nach einem Aufenthalt als Stage am Münchner Völkerkundemuseum merkte ich, dass mich die Ethnologie mehr anzog als die Zoologie. Dann habe ich kurzerhand mein Nebenfach zum Hauptfach gemacht und bei Professor Bühler meine Dissertation über Kunststile von Aufhängehaken im Sepik-Gebiet in Neuguinea geschrieben. Diese Art der Kunstanalyse hat im MKB eine lange Tradition.
«Eine schöne Gelegenheit, hier vorbeizuschauen»
Danach ging ich nach Holland, denn ich wollte in Indonesien forschen und umfassende Archive über die Region gab es in der ehemaligen Kolonialmacht Holland. Ich konnte danach zwei Jahre Feldforschung durchführen, habe Bücher geschrieben, aufgrund deren zwei ich heute hier bin, und ich habe mir ein Netzwerk aufbauen können. So bin ich in Holland hängen geblieben und an der Universität Leiden Professor geworden. Als Richard Kunz (Kurator Südostasien, Anm. d. Red.) mir vom 125-Jahre-Jubiläum erzählt hat, fand ich das eine schöne Gelegenheit, hier vorbeizuschauen.
MKB: Welchen Bezug haben Sie zum MKB?
Reimar Schefold: Wie bereits erwähnt, geht das auch zurück auf meine Studentenzeit an der Uni Basel. Als die Bestände aus dem Sepik-Gebiet im Museum ankamen, habe ich sie katalogisiert. Ich habe die besonderen Aufhängehaken, die sehr figürlich daherkommen, an den Wänden aufgehängt und in der Mitte eines Raumes am Stapfelberg darüber geschrieben.
Hier in Basel hatten wir immer sehr lebendige Diskussionen. Es war eine spannende Zeit, an die ich sehr gerne zurückdenke.