Eine umwerfende Figur
Die «Ethnologie fassbar» von morgen stellt Figuren im Theater respektive das Figurentheater vor. Wir haben einen Helden herausgepickt.
Arjuna ist eine der wichtigsten Heldengestalten im indischen Epos Mahabharata. Er ist der Sohn des Himmelsgottes Indra und der Königin Kunti, die mit Fürst Pandu verheiratet ist. Pandu kann aufgrund eines Fluches keine Kinder zeugen, darum gebären ihm seine Frauen Söhne, die von Göttern gezeugt wurden.
Arjuna ist für seine Schönheit bekannt. Zudem gilt er als ausgezeichneter Tänzer und Kämpfer. Vor allem mit Pfeil und Bogen versteht er umzugehen wie kein zweiter. Überhaupt ist er der stärkste Kämpfer und Held seiner Zeit.
Gewandt
In einem Würfelspiel verlieren die fünf Brüder ihr Reich und müssen 12 Jahre in die Verbannung. Das 13. Jahr sollen sie unerkannt in der Gesellschaft verbringen. Arjuna kleidet sich als Frau und gibt sich als Eunuch aus. Er lehrt die Frauen am Königshof Musik und Tanz. In der Ausstellung «Bima, Kasper und Dämon» ist Arjuna die Nummer 18 und könnte als Stabpuppe tatsächlich als Frau durchgehen.
Stark
Als die 13 Jahre um sind, gewinnen die fünf Brüder – in erster Linie dank Arjuna – das Königreich im Kampf zurück. Obwohl Arjuna zuerst gar nicht kämpfen will, da er auf der Gegenseite von ihm geschätzte Personen weiss. Sein Freund Krishna weist ihm den rechten Weg – und offenbart sich ihm als Inkarnation des Höchsten.
Später begibt sich Arjuna auf eine Pilgerreise. Im Königreich von Manipur verliebt er sich in die Königstochter Chitrangada und vermählt sich mit ihr. Nach drei glücklichen Jahren mit ihr und seinem Sohn setzt er aber seine Pilgerreise fort.
Himmlisch
Spannend, dass Arjuna bis heute präsent ist: Er lebt als Arjuna-Baum und -Asteroid weiter. Es gibt eine japanische Trickfilmserie, die nach Arjuna benannt worden ist, und bis heute wird von der indischen Regierung der Arjuna Award verliehen, an Sportlerinnen und Sportler für herausragende Leistungen.