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Sammeln im Einklang

Der Weg ins Museum (III): Im Rahmen der Ausstellung «Wissensdrang trifft Sammelwut» beleuchtet diese Reihe den Weg ausgewählter Objekte ins Museum. Wurden sie gekauft, getauscht oder gestohlen?

Selten sind die Wege, wie ein Objekt ins Museum gelangt, lückenlos belegt. Eines ist jedoch fast immer dokumentiert: welche Person ein Objekt ans MKB abgegeben hat. Bei dieser Objektgruppe, die aktuell in «Wissensdrang trifft Sammelwut» ausgestellt wird, handelt es sich um eine ganze Personengruppe: die Yudja.

Zahlreiche Instrumente aus Holz liegen im Museum auf einer Ablage. Manche längs, manche quer.

Flöten, Trompeten, Klarinetten und Rasseln

Das MKB kaufte im Jahr 2006 zahlreiche Musikinstrumente von den Yudja. Darunter sind Flöten aller Art wie auch Rhythmusinstrumente. Sie entstanden im Rahmen eines Kooperationsprojektes zwischen dem MKB und den brasilianischen Organisationen Yarikayu und Instituto Socioambiental. Yarikayu wurde von den  Yudja gegründet.

Die Yudja wichen im 19. und 20. Jahrhundert vor den Kolonisatoren immer weiter ins Landesinnere zurück. Verbunden war dies mit einer demographischen Katastrophe, denn von ehemals 2000 Yudja überlebten bis 1950 nur 37. Dazu kam ein Wissensverlust, da viele Kenntnisse nicht mehr weitergegeben werden konnten.

Aufwertung

Zur Förderung des Wissens über die eigene Kultur organisierten die Yudja eine Forschungsreise in ihr Ursprungsgebiet, um dort Pflanzen zu sammeln, die für sie mythische Bedeutung haben und nur dort vorkommen. Finanziert wurde die Reise mit dem Verkauf der Musikinstrumente ans MKB. Die Bewahrung ihrer Sammlung im MKB bezeichnen die Yudja als eine Aufwertung ihrer Kultur.