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Jeden Stein umdrehen

Forschende der Universität Tübingen analysieren Steinzeitobjekte aus Arlesheim

Rund 300 besondere Steine aus Arlesheim befinden sich in unserer Sammlung. Sie kommen aus der steinzeitlichen Kultur des Azilien und sind mit Rötel bemalt. Ins Museum kamen sie durch Fritz Sarasin.

Das Foto zeigt über 20 kleine beigefarbene Steine aller Grössen und Formen, die teils rötlich scheinen

Ein kleiner Teil der Steine

Vor ein paar Tagen haben sich Forschende der Universität Tübingen die Steine angeschaut. Wir konnten den Prähistoriker Professor Doktor Harald Floss kurz dazu befragen:

MKB: Professor Floss, weshalb interessieren Sie unsere Steine aus Arlesheim?
Harald Floss: Sie interessieren uns, weil sie von besonderer kulturhistorischer Bedeutung sind, nicht nur für die Schweiz, sondern für ganz Europa. Wir haben in Süddeutschland ähnliche Objekte gefunden, mit denen wir die Arlesheimer Kiesel vergleichen möchten.

Was haben Sie in unserem Depot genau gemacht?
Wir haben während unseres Besuches die Gesamtheit der in Ihren Beständen befindlichen Kiesel fotografiert, und steckbriefartig aufgenommen, gezeichnet und technologische Beobachtungen angestellt.

Welche Erkenntnisse erhoffen Sie sich davon?
Nach unserem Besuch möchten wir die Fotos mit der Software Dstretch bearbeiten, die es ermöglicht, die verblichenen Farbreste wieder sichtbarer zu machen. Ferner ist es eine Auffälligkeit, dass viele der bemalten Kiesel nach dem Bemalen absichtlich zerschlagen wurden. Wir wollen versuchen, Erklärungen für dieses Verhalten zu finden. Die Beobachtungen im Museum sollen in eine Examensarbeit an der Universität Tübingen einfliessen.