Wenn es im Museum knallt
Es ist bald wieder soweit. Am 31. Juli und 1. August wird es knallen. Erlaubt ist Feuerwerk dieses Jahr hier in der Stadt nur an diesen beiden Tagen und nur zwischen 18 Uhr und 1 Uhr.
Die Tierwelt wird es dennoch in Aufregung versetzen. Ich weiss noch nicht, ob ich mich raus traue.
Krönung
Die Geschichte der Pyrotechnik und des Feuerwerks geht weit zurück, habe ich recherchiert. Wahrscheinlich bis ins 10. Jahrhundert. Grundlage dafür war die Erfindung des Schwarzpulvers.
Vermutlich gab es die ersten Kunstfeuerwerke in China. Ab dem 13. Jahrhundert gingen sie auch in Europa ab. Heute werden vor allem Nationalfeiertage und Silvester damit gekrönt, ebenso andere Grossveranstaltungen und selbst Feiern für Heilige.
Achtung
Wie ich in der Ausstellung «Nacht» gelesen habe, ist das Herstellen von Feuerwerk in Peru und Mexiko ein wichtiger Zweig des Kunsthandwerks. Dort kennt man zwei Arten: gebäudehohe, sogenannte castillo-Installationen und kleine, tragbare Gestelle aus Bambus.
Erstere werden von den Hersteller*innen nicht nur aufgebaut, sondern auch selbst entzündet. Nicht ohne Verletzungsgefahr. Zweitere brennen mit lautem Knall und Pfeifen bei Tänzen und Prozessionen ab. Also bei meinem plüschigen Fell würde ich das nicht riskieren.
Auf Plänen von 1960 können die Ausstellungsbesucher*innen sehen, wie mexikanische castillo-Installationen konzipiert wurden. Und ein YouTube-Film zeigt alles in Aktion. Das völlig gefahrlos.
Nicht ganz ohne sind allerdings die beiden Mini-Feuerwerksgestelle aus Peru und Mexiko, die wohl ebenfalls aus den 1960er-Jahren stammen. Sie wurden vor Ausstellungsbeginn ganz genau überprüft, damit sie nicht plötzlich losknallen.
Ich frage mich ja hin und wieder, ob die Exponate alle unbedenklich präsentiert werden können. Manchen sprach man spezielle Kräfte zu: In der Ausstellung «Nacht» sind Gegenstände zu sehen, die Kinder beim Schlafen beschützten. Andere wurden mit besonderen Substanzen ausgestattet, damit sie Kräfte entfalten. Es gibt auch «Dinge», die nicht verärgert werden dürfen, sonst … knallt es vielleicht doch im Museum.