Ehrgeizig war das Ziel, als 1904 das noch junge Völkerkundemuseum Basel (heute: Museum der Kulturen Basel) die Abteilung Europa eröffnete: Es sollten bäuerliche Objekte aus allen Teilen Europas systematisch gesammelt und dokumentiert werden. Für die damalige Zeit war der gesamteuropäische Ansatz eine echte Pionierleistung.
Diesem Grundsatz, nicht bloss volkskundliche Objekte aus der Schweiz zusammenzutragen, ist die Abteilung Europa bis heute treu geblieben. Dass es nur im Ansatz möglich ist, die Vielfalt volkskultureller Erzeugnisse in die Basler Sammlung aufzunehmen, wurde schon früh erkannt. Ebenso früh verabschiedete man sich von der Beschränkung auf bäuerliche und vorindustriell gefertigte Objekte.
Die Ausstellung "Tessel, Topf und Tracht" öffnet einen bunten Fächer europäischer Volkskultur. Nebst tollen Objekten werden auch Persönlichkeiten vorgestellt, die seit 1904 als Sammler zum Ausbau des Objektbestandes beigetragen haben. Die Ausstellung ermöglicht nicht nur den nationalen Vergleich, die Objekte erzählen auch "wundersame" Geschichten von der Schaffenskraft unsere Ahnen, von der Kultur des Alltags, von Arbeit und Glauben, vom alten Leben und von Stunden der Freude und der Trauer.