Der Weihnachtsbaum erleuchtet seit dem 16. Jahrhundert unsere Stuben in der Adventszeit. Seine Lichter feiern die Geburt Christi.
Immergrüne Bäume symbolisieren jedoch schon seit der Antike Lebenskraft. Zur Wintersonnenwende am 21. Dezember war es in Mitteleuropa üblich, immergrüne Zweige aus dem Wald zu holen.
Sie bestärkten die Hoffnung, dass es bald wieder Frühling wird. Tannenbäumchen aus Mexiko und Pyramiden aus dem Erzgebirge eröffnen die Ausstellung.
Lebewesen
Bäume zählen zu den ältesten und grössten Lebewesen der Erde. Weltweit sind Bäume deshalb ein Symbol für das Leben, die Gemeinschaft und den Kosmos.
Bäume verbinden Himmel und Erde, Ober- und Unterwelt. Ob auf Gegenständen, Bildern und Textilien, in Geschichten und Gedichten, in Liedern, auf Festen oder bei Ritualen, die Beziehungen zwischen Bäumen und Menschen sind vielfältig.
Symbole
Unter einem Pipal-Baum meditierte Siddharta Gautama, bis ihm die Befreiung von den Ursachen des Leidens zuteil wurde. Der Baum des Erwachens, bodhi, ist seither Symbol der Buddhaschaft. In der Ausstellung ist er auf einem Steinrelief dargestellt.
Der Lebensbaum in Mexiko vereint die Geschichte des biblischen Baumes der Erkenntnis mit indigenen Auffassungen des fruchtbaren Baumes, der Leben hervorbringt. In Form von Kerzenhaltern werden solche Lebensbäume zur Sommersonnenwende auf Prozessionen mitgetragen und frisch vermählten Paaren geschenkt.
Protagonisten
Der Weltenbaum in Indonesien ist eine der wichtigsten Figuren im Schattentheater. Häufig ist er eine Kombination von Feigenbaum und Lotus, die Kreativität und Feuer mit Reinheit und Vollkommenheit verbindet. Er verkörpert den Kosmos und zentrale Werte.
Die Schweizer Autorin und Fotografin Zora del Buono hat sich auf eine Reise zu den ältesten und grössten Bäumen in Europa und Nordamerika begeben. Sie hat eindrückliche Bilder und Botschaften aus dem «Leben der Mächtigen» mitgebracht. Die Besucher*innen sind eingeladen, ihren Geschichten zu lauschen.